neues deutschland: Sommer der Besetzungen erreicht Hildesheim

Der Sommer der Besetzungen geht weiter: Auch im niedersächsischen Hildesheim haben Aktivist*innen ein Gebäude in Besitz genommen. In der Nacht von Montag auf Dienstag hat ein Zusammenschluss aus Studierenden, Kulturschaffenden und Aktivist*innen das »Bleistiftgebäude« am zentral gelegenen Marienfriedhof besetzt. Rund 30 Besetzer*innen befanden sich am Mittwochnachmittag in dem Haus.

Auch Cora von der Gruppe »Freiräume Hildesheim« war bei der Besetzung dabei. Dem »nd« sagt sie: »Mit unserer Aktion wollen wir auf den Abriss von intakten Gebäuden aufmerksam machen. Ebenso kritisieren wir, dass es in der Stadt zu wenig Räume für unkommerzielle Kultur gibt.« Das Ziel der Aktivist*innen: die Errichtung eines Soziokulturellen Zentrums. Denn bisher gebe es in Hildesheim kein einziges Jugendzentrum. Und die Stadt, die sich als Europäische Kulturhauptstadt 2025 bewirbt, gebe zu wenig Geld für alternative Kultur aus, heißt es.

Das »Bleistifthaus« gehört einem privaten Investor, ist aber noch bis Ende Juli an die Universität Hildesheim vermietet. Im vergangenen Semester fand in dem Gebäude ein Projektseminar zum Thema 1968 statt, nun steht das Haus leer. Der Investor soll geplant haben, das Gebäude abzureißen und auf dem Gelände Parkplätze zu errichten. In einem Gespräch mit den Besetzer*innen soll er jedoch am Mittwochmorgen von seinen Parkplatz-Plänen abgerückt sein und bereits andere Ideen für das Gelände bereithalten. Laut den Besetzter*innen übe der Investor nun starken Druck auf die Universität aus und erklärte, sie könne nicht aus dem Mietvertrag aussteigen, solange sich Menschen in dem Haus befinden.

Am Mittwochmorgen trafen sich Besetzer*innen mit Vertreter*innen der Universität. Diese distanzierte sich von der Aktion, forderte die Aktivist*innen auf, das Haus zu verlassen und drohte notfalls rechtliche Schritt einzuleiten. Die Besetzerin Cora meint: »Wir werden in dem Haus bleiben.« Am Nachmittag soll vor dem Gebäude eine Solidaritätskundgebung stattfinden. Die SPD Hildesheim konnte sich gegenüber »nd« nicht zu der Besetzung äußern, da der zuständige Landtagsabgeordnete im Urlaub ist.

Quelle: 18.07.2018 neues deutschland

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Radio Tonkuhle: Weiteres Vorgehen im „Bleistifthaus“ ist noch unklar

Nach der Besetzung des „Bleistifthauses“ an der Kiaserstraße ist offenbar noch nicht entschieden, was nun passieren wird. Nach Tonkuhle-Informationen laufen hinter verschlossener Tür derzeit Gespräche u.a.über eine Räumung-Kernpunkt dabei soll die Frage des Brandschutzes im Gebäude sein. Der Ausgang des Gespräches zwischem den neuen Besitzern – der Firma immobillien.ps aus Hannover – und den Besetzerinnen und Besetzern ist noch nicht endgültig bekannt.

Es gibt Pläne, das Haus abzureißen, um Parkraum für das benachbarte rote Bachsteingebäude zu schaffen, das ebenfalls immobillien.ps gehört. Die Besetzung soll ein Protest dagegen sein und ist mit der Forderung an die Stadt Hildesheim verbunden, mehr Raum für die freie Kultur zu schaffen.

Quelle: 18.07.2018 Radio Tonkuhle

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Corax Das Bleistifthaus in Hildesheim ist besetzt

Aktivist*innen haben im niedersächsischen Hildesheim ein Haus besetzt und fordern die Errichtung eines alternativen Zentrums. Mit der Aktion wollen sie auf den geplanten Abriss des Gebäudes aufmerksam machen und ihren Protest gegen die hohen Mietpreise äußern. Wir sprachen mit einer AKtivistin von der Initiative „Freiräume Hildesheim“ über deren Motivation und Foderungen und wie bisherige Verhandlungen verliefen.

Radio Beitrag: 18.07.2018 corax

Quelle: 18.07.2018 Radio corax

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Initiative „besetzt“ Gebäude

Übernachtaktion im Bleistiftgebäude

24.7.2018 HiHaz

Hildesheim . Eine rosa Staubwolke über dem markanten Bleistiftgebäude am Marienfriedhof, und vor der Fassade im Obergeschoss weht ein Besetzt-Banner. Zwei sichtbare Zeichen einer Aktion, die ansonsten eher im Dunkeln blieb. Die Aktionsgruppe „Freiräume Hildesheim“ hat sich gestern Nachmittag bei der HAZ gemeldet und ihre Aktion als beendet angekündigt. Die Aktivisten haben den Zeitraum von Montag auf Dienstag genutzt, während die Universität Hildesheim das Gebäude für ihr Projektsemester angemietet hatte. „Dabei handelt es sich um eine symbolische Besetzung“, heißt es in dem Schreiben der Initiative. Sie beklagt, dass die Stadt Hildesheim „zu wenig Geld für die freie Kulturszene zur Verfügung“ stelle. Außerdem habe die Stadt das Gebäude zu einem „Spottpreis“ verkauft. Auf Nachfrage der HAZ teilt der neue Eigentümer der Immobilie, Bernd Seide, mit, er habe von der Aktion selbst nicht gewusst. Er hat das Gebäude 2016 vom Land Niedersachsen gekauft. Die Stadt Hildesheim hat damit nichts zu tun. sky

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NDR.de: Hausbesetzer wollen Kulturzentrum schaffen

Ein Umsonstladen, eine offene Küche, ein Skate-Park: Seit einer Woche besetzt eine Initiative aus Studierenden, Schülern und Kulturschaffenden ein Haus in Hildesheim und setzt – eigenen Angaben zufolge – ihre Vision um: ein großes kulturelles Zentrum, das selbst verwaltet wird. „Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass es in Hildesheim zu wenig Freiräume für Kultur, politische Arbeit und Jugend gibt“, sagt Cora Lieferd, Sprecherin der Initiative „Freiräume Hildesheim“. Dass der jetzige Weg illegal ist, – eine Hausbesetzung ist Hausfriedensbruch- nimmt die Initiative bewusst in Kauf. Die Initiative habe schon vorher auf dem legalen Weg mit Kampagnen versucht, auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Doch das habe nicht die gewünschte Wirkung gezeigt.

Initiative richtet Forderungen an die Stadt
Das Haus, das wegen eines riesigen Bleistifts in der Fassade von einigen Hildesheimern „Bleistifthaus“ genannt wird, gehört einem Investor aus Hannover. Die Zukunft der Immobilie ist noch offen. Noch bis zum Ende des Monats ist es an die Universität Hildesheim vermietet, die es aber bereits nicht mehr nutzt, wie eine Uni-Sprecherin mitteilte. Doch weder Investor noch Universität sind Ziel der Besetzung. Das Haus habe sich einfach angeboten, sagt Cora Lieferd, Sprecherin der Initiative. Es stand leer, war groß genug. Und so entschloss sich die Initiative für eine öffentlichkeitswirksame Besetzung. „Hier können wir zeigen, was alles möglich ist.“ Und so richten sich die Forderungen der Aktivisten ausdrücklich an die Stadt.

Besetzer wollen bleiben
Diese habe die Gruppe am vergangenen Freitag an die Stadt Hildesheim und den Niedersächsischen Landtag geschickt. Hildesheim hat sich für die Nominierung als Kulturhauptstadt Europas 2025 beworben. Und auch das Projekt der Gruppe „Freiräume Hildesheim“ entspreche den Ansprüchen der Auszeichnung. Davon ist die Initiative überzeugt. Mittlerweile hat eine Künstlerin ihr Atelier in dem Haus eingerichtet, es gibt Graffiti-Workshops und als nächstes soll eine Bibliothek entstehen. Der Wunsch der Initiative ist es, langfristig und legal einen Ort für ihr alternatives Zentrum zu bekommen. Das könne ein anderer Raum sein, aber auch gerne das „Bleistifthaus“: In einem ersten Gespräch habe sich der Eigentümer allerdings nicht erfreut gezeigt, habe abgeblockt, so die Sprecherin der Initiative. Ein Abriss des Gebäudes und der Bau eines Parkhauses hätten mal im Raum gestanden, derzeit seien die Pläne des Investors aber unbekannt. Solange sich an der aktuellen Situation nichts ändere, sei für die Haubesetzer klar: „Wir bleiben.“

Stadt bereitet Stellungnahme vor

Die Stadt Hildesheim konnte dem NDR am Montag aus Termingründen noch keine Stellung zu den Forderungen der Initiative geben. Der Eigentümer war bisher nicht erreichbar.

Quelle: 23.07.2018 ndr.de

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Bleistifthaus „besetzt“ – der Stand der Dinge

Hildesheim – Nachdem eine Aktionsgruppe das Bleistifthaus für besetzt erklärt hat, fordert die Universität die Mitglieder auf, das Gebäude bis 15 Uhr zu räumen. Für diese Uhrzeit hatte die Gruppe zu einer Kundgebung aufgerufen.

Der Aufruf zur Kundgebung hat offenbar wenige Leute erreicht. Das Publikum der Sprecherin, die mit Megafon auftritt, besteht aus einer Handvoll Leute. Die Kundgebung ist das Ergebnis einer Entwicklung, die am Montagabend ihren Anfang nahm.
Staubwolke und ein Banner

Seit am Montagabend eine rosa Staubwolke über dem markanten Bleistiftgebäude am Marienfriedhof zu sehen war und und ein Banner von der Fassade im Obergeschoss weht, ist das Gebäude „besetzt“. Eine Aktionsgruppe namens „Freiräume Hildesheim“ hat das Ziel, dieses Gebäude oder etwaig andere Leerstände für Kulturveranstaltungen und Gruppenaktivitäten zu nutzen.

Die Initiative beklagt, dass die Stadt Hildesheim „zu wenig Geld für die freie Kulturszene zur Verfügung“ stelle. Außerdem habe die Stadt das Gebäude zu einem „Spottpreis“ verkauft. Auf Nachfrage der HAZ teilt der neue Eigentümer der Immobilie, Peter Seide, mit er habe von der Aktion selbst nicht gewusst. Er hat das Gebäude 2016 vom Land Niedersachsen gekauft.
Gespräch am Mittwochmorgen

Am Mittwochfrüh kam es laut den Sprechern der Initiative zu einem Gespräch mit dem Eigentümer und Vertretern des Baudezernats der Universität. Die Stadt Hildesheim war auch eingeladen, hat aber keinen Vertreter geschickt. Hintergrund hierzu: Die Stadt hat mit dem Gebäude nichts zu tun. Eigentümer war das Land Niedersachsen, dass die Liegenschaft an die Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst vermietet hatte. Die hat vor wenigen Jahren das Gebäude geräumt und ist auf den Weinbergcampus umgezogen.

Derzeitiger Eigentümer ist Peter Seide, ein Wirtschaftsprüfer aus Hannover, der auch im Immobiliengeschäft tätig ist. Er habe sich laut Vertretern der Gruppe nicht kooperativ gezeigt. Er wolle den Mietvertrag mit der Universität so lange laufenlassen, bis das Gebäude geräumt ist. Derzeit läuft der Mietvertrag bis Ende des Monats. „Mit Ende des Projektsemesters sehen wir die Nutzung des Gebäudes als beendet an“, teilt die Universität mit.
Polizei: „Kein Handlungsbedarf“

Angedrohte polizeiliche Maßnahmen hat es bislang nicht gegeben. „Weder die Universität noch der Eigentümer haben sich bisher bei uns gemeldet“, sagt Polizeisprecher Ronny Bauer am Mittwochvormittag. „Wir sehen derzeit keinen Handlungsbedarf.“

Am Vormittag hat es gegen 11.30 Uhr ein weiteres Gespräch mit Vertretern der Uni unter Leitung des Baudezernenten Thomas Hanold im Bleistifthaus gegeben. Den Tenor hat Uni-Präsident Wolfgang-Uwe Friedrich in einem Gespräch mit der HAZ zeitgleich mitgeteilt. „Wir haben mit der Besetzung nichts zu tun.“ Es seien auch keine Studenten der Universität, sagt er. Die Hochschule hat die Räumlichkeit für das Projektsemester angemietet. Das war am Sonntag, 15. Juli, beendet. Damit sei die Uni raus: „Der Vertrag läuft bis Ende des Monats, die Miete haben wir bezahlt. Wir rufen nicht die Polizei.“
Kundgebung um 15 Uhr

Eigentümer Seide sieht das ein wenig anders: „Wenn der Mietvertrag ausläuft, erwarte ich, dass das Gebäude ohne Besetzer übergeben wird.“ Weitere Aussagen zu einer etwaigen Räumung will er nicht machen: „Ich hoffe, dass die Angelegenheit friedlich beendet wird.“

Baudezernent Hanold hat die Besetzer aufgefordert, das Gebäude bis Mittwoch um 15 Uhr zu räumen. Die Sprecher der Besetzerinitiative erklären gegenüber der HAZ, weiterhin im Gebäude zu bleiben und haben außerdem zu 15 Uhr über die sozialen Medien zu einer Kundgebung vor dem Gebäude aufgerufen. Doch dem Aufruf folgen nur wenige. Auf die Frage, ob die Initiative beziffern kann, wie groß der Bedarf an Räumen für ihre Ideen ist, sagt einer der Sprecher: „Das wissen wir nicht.“ Eine Unterschriftenliste gebe es auch nicht: „Wäre aber eine gute Idee.“

Quelle: 18.07.2018 HiHaz

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Tonkuhle: Aktivisten besetzen das „Bleistift“-Gebäude an der Kaiserstraße

Eine Gruppe aus Studierenden, Kulturschaffenden und politisch Aktiven hält seit heute das so genannte „Bleistiftgebäude“ am Marienfriedhof besetzt. In einer Mitteilung heißt es, es sei eine symbolische Besetzung: Man wolle auf den dringenden Wunsch nach offenen, selbstverwalteten und unkommerziellen Räumen in Hildesheim aufmerksam machen.

So stelle die Stadt seit Jahren zu wenig Geld für die freie Kulturszene zur Verfügung, bewerbe sich allerdings für den Titel Kulturhauptstadt 2025. Auch die Jugendhilfe werde vernachlässigt. Trotz der klammen Stadtkasse sei aber das alte Backsteingebäude der HAWK „für einen Spottpreis“ verkauft worden, und die Stadt habe zudem zugesagt, weitere Parkplätze zu stellen, die nun auf der Fläche des Bleistiftgebäudes errichtet werden sollen.

Die Besetzer würden deshalb am morgigen Mittwoch früh den Dialog mit dem neuen Eigentümer des Bleistiftgebäudes suchen. Statt des Abrisses dieses Gebäudes für Parkplätze sei das Ziel, Räume für unkommerzielle Veranstaltungen zu schaffen.

fx

Quelle: 17.07.18 Radio Tonkuhle

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